Jetzt ist schon ein Jahr meiner Ausbildungszeit vergangen und noch zwei weitere Jahre habe ich vor mir. Ich hoffe, diese werden genauso herausfordernd und lehrreich und vielleicht noch interessanter wie mein erstes Jahr.
Ich wurde in verschiedene Projekte einbezogen, habe Entwässerungspläne und Detailzeichnungen erstellt und war bei Baustellenbesprechungen hautnah dabei. Doch das, was ich am meisten an meiner Ausbildung geschätzt habe und schätze, ist die Verantwortung, die mir übertragen wird, wenn ein Plan zur Abgabe fertiggestellt werden soll.
Ich konnte mein gelerntes Wissen sinnvoll auf laufende Projekte anwenden und mein Können unter Beweis stellen. Natürlich war dies nicht immer einfach. Manches kann ich natürlich noch nicht eigenständig erledigen und brauche Unterstützung von Anderen, aber genau durch diese Herausforderungen baut sich mein Wissen von Tag zu Tag auf. Ich arbeite gemeinsam mit dem zuständigen Projektleiter an Projekten, aber natürlich habe ich noch eine "rechte Hand" neben mir, die mir über die Schulter schaut und behilflich ist, wenn ich Fragen habe. Dieser Beruf gibt mir das Gefühl, jeden Tag etwas Sinnvolles zu erreichen, und das steigert meine Motivation und mein Interesse. Vor allem, wenn ich das Gezeichnete auf dem Plan im echten Leben wiedersehe und weiß, dass das gebaute Objekt noch länger stehen wird als ich lebe.
Auch die Schule spielt eine große Rolle. Durch das parallele Lernen von theoretischen Inhalten und der praktischen Arbeit im Betrieb fällt mir die auszuführende Arbeit leichter, denn die Schule bringt mir Grundlagen bei, die ich im Betrieb einsetzen kann. Momentan sind die Anforderungen in der Schule nicht allzu hoch, doch mit der Zeit wird immer mehr von mir erwartet und auch die Themen bleiben natürlich nicht immer gleich. Im zweiten Lehrjahr spezialisieren sich die Schulthemen z. B. eher auf den Bereich Hochbau.
Während ich noch vor dem Baubeginn bei der Planung mitwirke, wird Niels zusätzlich beim Baugeschehen miteingebunden. Niels ist oft außerhalb des Büros unterwegs. Er macht Oberflächenfotos von aktuellen oder bald beginnenden Baustellen, um zum einen die Baumaßnahmen zu planen und zum anderen die Baustelle zu überwachen. Stichwort "überwachen": Die igr ist auch in der Bauüberwachung tätig. Dabei werden regelmäßig die Baustellen angefahren, zur Dokumentation Bilder gemacht und Protokolle über das aktuelle oder weitere Geschehen auf der Baustelle geführt. Auch hier sind wir Azubis oft involviert.
Bei den Vermessern ist man ebenso viel außerhalb unterwegs, um Flächen zu vermessen oder Höhenpunkte mit modernen Vermessungsgeräten zu erfassen, die dann für weitere Planungen benötigt werden.
Wie ihr seht, ist die Ausbildung zum Bauzeichner nie langweilig. Und selbst wenn mal im Büro weniger los ist, schlafen die Baustellen nie.
Bis zum nächsten Mal!
Eure Christina